Zitate, Persönlichkeiten und Hintergründe #95

„Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.“

[Konrad Zuse]

Konrad (Ernst Otto) Zuse war ein deutscher Erfinder, ein Bauingenieur und Unternehmer. Er wurde am 22.6.1910 in Berlin geboren und starb am 18.12.1995 in Hünfeld bei Fulda (Hessen); die Stadt Hünfeld ehrt ihren berühmten Bewohner noch immer in ihrem Logo.

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Nach dem Abitur, das er 1928 erhielt, studierte er anfangs Maschinenbau an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg (heutige TU Berlin); danach wechselte er zum Architekturstudium und letztendlich zum Bauingenieurswesen. 1935 beendete er sein Ingenieursstudium (mit Diplom) und begann vorübergehend als Statiker für die Henschel Flugzeug Werke in Schönefeld bei Berlin zu arbeiten. Er richtete sich jedoch schon schnell im Hause seiner Eltern eine Werkstatt ein, in der er selbständig eine Rechenmaschine entwickeln wollte.

1941 baute sein „Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau Berlin“ den ersten funktionsfähigen Computer (Digitalrechner bzw. Universalrechner) der Welt. Er nannte ihn Z3. Dieser Rechner war vollautomatisch, programmgesteuert und frei programmierbar.

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Nachbau des Z3; befindet sich im Deutschen Museum (München) und wurde 1962 von der Zuse KG gebaut. Der Rechner war so groß wie eine Schrankwand und wog ca. eine Tonne.

1949 gründete Konrad Zuse gemeinsam mit Harro Stucken und Alfred Eckhard die Zuse KG. Erste Geschäftstätigkeit der Zuse KG war die Vermietung des Z4 Rechners an die Technische Hochschule in Zürich. Zu dem Zeitpunkt war der Z4 der einzige funktionstüchtige Computer in Europa. 1956 folgte die Serienfertigung des Z11. Es folgte 1958 der Z22 und 1959 der Z23 (Computer auf Transitorbasis).

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1964 wurde die Zuse KG von BBC ( Brown, Boveri & Cie.) übernommen. Siemens kaufte 1967 70 % der Anteile und 1969 den Rest. Bis 1969 wurden insgesamt von der Zuse KG 251 Rechner hergestellt. Am 1.4.1971 wurde die Zuse KG als Firma gelöscht.

1969 schrieb Konrad Zuse das Buch „Rechnender Raum“ in dem er den Kosmos als gigantische Rechenmaschine beschreibt. Zuse drückte es so aus: „Es geschah bei dem Gedanken der Kausalität, dass mir plötzlich der Gedanke auftauchte, den Kosmos als eine gigantische Rechenmaschine aufzufassen.“ Konrad Zuse nimmt an, dass die Naturgesetze diskreten Regeln folgen und vermutet, dass das gesamte Geschehen im Universum auf die Arbeit eines gigantischen Zellularautomaten zurückzuführen ist. Trotz dieser Einsichten war Zuse aber nicht ängstlich, wie das heutige Zitat (s.o.) zeigt.

In Erinnerung an Konrad Zuse verleihen übrigens zwei deutsche Instanzen Auszeichnungen:

  • Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) verleiht die Konrad-Zuse Medaille seit 1987 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, die Herausragendes auf dem Gebiet der Informatik geleistet haben.
  • Der ZDB (Zentralverband des deutschen Baugewerbes) verleiht die Konrad-Zuse Medaille seit 1981 alle zwei Jahre an Persönlichkeiten, die Herausragendes auf dem Gebiet der Informatik im Bauwesen geleistet haben.

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