CeBIT 2015: Asseco Solutions stellt Lösung für smarte Fabriken vor

Der Trend zur smarten Fabrik nimmt Fahrt auf. Die Automotive-Branche ist dabei klarer Vorreiter,

Asseco Solutions AGkonstatiert etwa der „IT Innovation Readiness Index 2013“ des Analystenhauses PAC. Bereits 2013 hatten demnach 80 Prozent der befragten Automobilzulieferer intelligente Produktionsanlagen als Basis für Industrie 4.0 im Einsatz – mehr als doppelt so viel wie etwa im Maschinen- und Anlagenbau. Exklusiv zur CeBIT 2015 vom 16. bis zum 20. März in Hannover stellt Asseco Solutions, der ERP-Spezialist für den Mittelstand, seine neue Lösung für die smarte Fabrik vor. Sie ermöglicht speziell bei Automobilzulieferern, aber auch generell in komplexen Einsatzszenarien effizientere und produktivere Abläufe. Zu den neuen Funktionalitäten von APplus zählen insbesondere ein integriertes MES-System sowie umfangreiche Parametrisierungsmöglichkeiten. Damit legt Asseco Solutions zudem die Grundlage für den Austausch von Maschinendaten in der Cloud – entsprechende Kundenszenarien werden bereits im Realeinsatz erprobt. Zu sehen ist die neue Lösung am CeBIT-Stand von Asseco Solutions in Halle 5, Nr. F16.

„Wir erforschen bereits seit fast zwei Jahren unter anderem gemeinsam mit dem FIR an der RWTH Aachen oder dem Anwendungszentrum Industrie 4.0 der Universität Potsdam das Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen einer smarten Fabrik von der Maschinensteuerung in der Fertigungshalle über die Produktionsfeinplanung bis zur strategischen Unternehmenssteuerung durch Business Intelligence“, so Thorsten Reuper, CTO der Asseco Solutions. „Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit lassen wir direkt in unsere Produktentwicklung und neuen Releases einfließen. Wir reden nicht nur über Industrie 4.0 und die digitale Fabrik der Zukunft, sondern liefern heute schon Lösungen aus, mit denen diese Vision Wirklichkeit wird. Unsere neue APplus-Version ist ein Meilenstein auf dem Weg zur smarten Fabrik.“

CeBIT 2015Aufgrund ihrer komplexen Fertigungsprozesse, die nicht nur zeitlich exakt aufeinander abgestimmt sein müssen, sowie der Vielzahl an benötigten Komponenten besteht vor allem in der Automobilfertigung ein hohes Produktivitätspotenzial, das durch den Einsatz automatisierter Produktionsmethoden à la Industrie 4.0 erschlossen werden kann. Eine wesentliche technische Grundlage bildet hierfür die Verbindung von Produktions- und Maschinendaten mit den Planungs- und Analysefunktionalitäten eines ERP-Systems. Mit der neuen APplus–Lösung ist dies in Form des Manufacturing Execution System (MES) des Asseco-Partners N+P Informationssysteme bereits im Standard integriert. Das MES-Modul bindet alle Maschinen direkt an das ERP-System an, wodurch aktuelle Maschineninformationen jederzeit im System bereitgestellt und entsprechende Zeit- und Mengenbuchungen automatisch erzeugt werden können.

Im sogenannten „MES-Meistercockpit“ erhält der Anwender eine übersichtliche grafische Darstellung aller MES-Maschinen und -Arbeitsplätze und kann auf einen Blick deren momentanen Status, Informationen zum aktuellen Arbeitsgang sowie den anstehenden Arbeitsvorrat der einzelnen Maschinen einsehen. Alle erfassten Daten werden im System gesammelt und verdichtet und stehen für Auswertungen und weiterführende Analysen jederzeit zur Verfügung. Den prozesstechnischen Kern der Lösung schließlich bildet das „MDE-Terminal“, in dem alle Steuerungsfäden der Produktion zusammenlaufen. Maschinenereignisse wie Mengen, Statusberichte oder Störungen werden hier automatisch erfasst und verarbeitet. Auch Start und Ende eines Arbeitsgangs oder Personalwechsel lassen sich einfach und komfortabel verbuchen. Das System analysiert zudem alle erstellten Mengen und klassifiziert diese automatisch nach „Gut“, „Ausschuss“ oder „Nacharbeit“. Zur einfachen Datenerfassung unterstützt das System unter anderem die Erweiterung durch RFID- oder Barcodescanner.

Informationen als Herzblut der smarten Fabrik

Eine umfangreiche Datensammlung bildet die Basis für automatisierte Prozesse. Denn nur wenn Materialien, Produkte und Prozesse mit möglichst vielen Parametern im System erfasst sind, können sie von Maschinen automatisiert und effizient verarbeitet werden – gerade in der Automotive-Branche aufgrund der Vielzahl der benötigten Einzelteile und der Komplexität der Produktionsschritte eine zentrale Voraussetzung für die smarte Fabrik. Aus diesem Grund enthält die neue APplus-Version mehrere umfassende Funktionalitäten zur Parametererfassung und -verwaltung. Bereits beim Anlegen eines Parameters im System lassen sich verschiedene Erfassungsregeln definieren. So kann beispielsweise konfiguriert werden, dass bei jedem Wareneingang eines Stahlblechs zur Weiterverarbeitung der zuständige Mitarbeiter in einem Dialogfenster aufgefordert wird, die zugehörige Materialstärke zu messen und einzutragen – diese wird bei Bedarf auf die Einhaltung von vorher definierten Sollwerten überprüft. Erst dieser vollständige Datensatz ermöglicht dem System eine automatisierte Weiterverarbeitung.

Der Fachanwender ist gefragter denn je

Ein höherer Automatisierungsgrad bedeutet eine höhere Wertschöpfung der Mitarbeiter – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen und Fachkräfte gleichermaßen. Anstatt nur eine Maschine zu bedienen, können zukünftig ganze Maschinengruppen von einem Fachanwender beaufsichtigt, verwaltet und bedient werden. Diesem veränderten Anforderungsprofil kommt die neue APplus-Version mit ihrer Funktionalität für Mehrmaschinenbedienung nach: Sie bietet im Personalstamm die Möglichkeit, Mitarbeiter als „Mehrmaschinenbediener“ zu deklarieren und unterstützt damit sowohl die Abbildung einer Einzelperson, die mehrere Maschinengruppen bedient, als auch mehrerer Personen, die eine einzelne Maschinengruppe bedienen. Jede Buchung eines Arbeitsgangs resultiert daher nun in zwei separaten Kostensätzen: der Maschinenlaufzeit und der Personaleinsatzzeit. Auf diese Weise können beide Posten getrennt voneinander berechnet und ausgewertet werden. In Fällen, in denen Maschinen ohne menschliches Zutun vollständig allein laufen, können durch die Erstellung eines virtuellen Maschinenmitarbeiters zudem die reinen Maschinenkosten erfasst werden.

Pilotprojekte nutzen Maschinendaten in der Cloud

Mit seiner neuen Lösung für die smarte Fabrik legt Asseco Solutions bereits heute den Grundstein für künftige Weiterentwicklungen, etwa den Austausch von Maschinendaten in der Cloud. Damit wird es möglich, Maschinendaten nicht nur während des Produktionsprozesses auszutauschen, sondern auch im Realeinsatz des fertigen Produkts beim Kunden vor Ort Informationen an den Hersteller zurückzusenden – der nächste Schritt zur vollständig vernetzten Fabrik. Entsprechende Kundenszenarien mit APplus werden aktuell bereits im Realeinsatz erprobt: Die ausgelieferten Maschinen senden von ihrem Einsatzort aus Daten über ihren Status sowie Verbrauchs- und Wartungsinformationen an einen Cloudserver – um dessen Zuverlässigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, wird dieser von Asseco verwaltet. Von den gesammelten Daten profitieren sowohl Kunde und Hersteller wie auch zuständige Wartungsdienstleister. Meldet eine Maschine etwa den Ausfall oder das anstehende Ende der Lebensdauer eines Bauteils, werden die entsprechenden Informationen automatisch an den Instandhalter weitergeleitet, sodass dieser den Serviceeinsatz inklusive benötigter Ersatzteile und Werkzeuge planen und durchführen kann; im Falle einer Warnmeldung sogar bevor es zum tatsächlichen Ausfall der Maschine kommt. Auch der Hersteller kann die Daten etwa auf besonders anfällige Bauteile hin analysieren und so zur Verbesserung zukünftiger Modelle nutzen. Der Kunde selbst erhält umfangreiche Betriebsdaten sowie Statistiken zum Materialverbrauch seiner Maschine und ist so in der Lage, Optimierungspotenziale zu erkennen und benötigten Materialnachschub rechtzeitig – entweder automatisch oder manuell – nachzubestellen.

Umfassende Neuerungen für komfortable Nutzung und effiziente Abläufe

Zu den weiteren Neuerungen von APplus 6.2 gehören:

  • Komfortable Versionierung von Stammdaten
    Eine neue Version von Stammdaten – z. B. Artikel, Stücklisten oder Arbeitspläne – kann durch das einfache Kopieren der verbundenen Datensätze erstellt werden, woraufhin sich beide Versionen – alt und neu – parallel bearbeiten und verwenden lassen. Jeder Artikel kann darüber hinaus mit einem Workflowstatus und einer Versionsart (etwa „Vorserie“, „Serie“, usw.) versehen werden. Dies ermöglicht es unter anderem Anwendern in der Automotive-Branche, verschiedene Fahrzeugmodelle auf einfache und benutzerfreundliche Art zu verwalten und deren jeweils unterschiedlichen Anforderungen zuverlässig zu erfüllen.
  • ePOS smart – Grafischer Produktkonfigurator für APplus
    Die neue APplus-Version erweitert die Lösung um den Produktkonfigurator ePOS smart des Asseco-Partners ACBIS. Dieser ermöglicht es, einen Konfigurator und sein Regelwerk komplett in einer grafischen Benutzeroberfläche zu erzeugen und zu pflegen. Dabei sind keine Programmierkenntnisse oder spezifische Formelsprachen erforderlich. Die Integration mit APplus sorgt dafür, dass alle Konfigurationsoptionen, die mit den Stammdaten in APplus korrespondieren, in ePOS smart zur Verfügung stehen. Anschließend interpretiert APplus das Konfigurationsergebnis und passt Auftragsstücklisten, Werkstattaufträge und Vertriebsstücklisten automatisch auf die gewählte Variante hin an.
  • Neues Sharepoint WebGrid – ein persönliches Dashboard für jeden Anwender
    Mit dem neuen Sharepoint WebGrid behalten Anwender stets den Überblick über alle für sie relevanten Informationen. Das neue WebGrid ist mit Sharepoint 2013 kompatibel und ermöglicht Nutzern die Erstellung individueller Grids, in denen sie sich beliebige Daten anzeigen lassen können – etwa alle aktuell anstehenden Aufträge. Die Daten werden dabei in frei definierbaren Intervallen aktualisiert, ohne dass ein Neuladen der kompletten Seite notwendig wäre. Je nach angezeigten Werten können einzelne Zeilen in bestimmten Farben markiert werden, sodass etwa kritische Werte in Rot hervorgehoben werden und somit auf den ersten Blick erkennbar sind.
  • Optimale Zollbehandlung automatisch ermitteln
    Mit einer Präferenzkalkulation kann ermittelt werden, ob eine Auftragsposition eine bevorzugte Zollbehandlung bei der Lieferung in ein bestimmtes Land erfahren kann. Je nach beteiligten Ländern gelten hierfür unterschiedliche Kriterien. Die neue APplus-Version 6.2 bietet Anwendern eine Schnittstelle zur ZWF-Präferenzkalkulation, wodurch sich eine mögliche Zollpräferenz auf Basis der im ERP-System gespeicherten Stammdaten wie Auftragsstückliste, Lieferland, Zolltarifgruppe usw. ermitteln lässt. Das Ergebnis kann automatisiert in Textblöcken für Rechnungen und Lieferscheine verwendet werden. Mit der Präferenzkalkulation können zudem eingehende Lieferanten-Langzeiterklärungen zu allen relevanten Artikeln komfortabel verwaltet werden. Auch Lieferantenerklärungen für den Versand können auf diese Weise erstellt sowie prüfungssicher verwaltet und überwacht werden.
  • Data Warehouse – Business Intelligence ohne Performanceverlust
    Das neue Data Warehouse ermöglicht Anwendern die Durchführung von komplexen Auswertungen und Reports ohne Beeinträchtigung der Leistung des Produktivsystems. Dazu bietet das Data Warehouse eine separate Datenbank, in die APplus-Daten zu Analysezwecken übertragen und dort getrennt vom Produktivsystem weiterverarbeitet werden können. Nach erfolgreicher Modellierung können die Daten dort zur Beantwortung konkreter Fragestellungen etwa mit den Business-Intelligence-Lösungen des Asseco-Partners aruba informatik aufbereitet werden.
  • Ergonomische Online-Hilfe mit Volltextsuche im gesamten Infopool
    Die erweiterte Online-Hilfe der Version 6.2 unterstützt Anwender mit einer optimierten Benutzerfreundlichkeit: Sie wird nun in einem separaten Browserfenster geöffnet, sodass Anwender beschriebene Hilfestellungen parallel in der APplus-Maske durchführen können, ohne den eigentlichen Arbeitsvorgang zu unterbrechen. Um Informationen zu einem gewünschten Thema noch einfacher und schneller zu finden, verfügt das System nun zudem über eine Volltextsuche, die sowohl Informationen aus der eigentlichen Online-Hilfe als auch weiterführende Referenzen im Online-Infopool mit einbezieht. Auf diese Weise können Fragen auf Grundlage einer umfassenden Informationsbasis schneller und flexibler beantwortet werden.

Die smarte Fabrik zum Anfassen auf der CeBIT 2015

Ganz im Zeichen der „smarten Fabrik zum Anfassen“ präsentieren die Experten der Asseco Solutions alle Neuerungen der Version 6.2 live am Asseco-Stand F16 in Halle 5 auf der diesjährigen CeBIT vom 16. bis zum 20. März in Hannover. Dort zu sehen sein werden zudem die integrierten Lösungen von neun Asseco-Partnern, die gemeinsam mit APplus das gesamte Spektrum einer smarten Fabrik aus einer Hand abdecken.

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