Sage IT-Studie: Hohes Informationsdefizit in Groß- und Einzelhandel

Sage Software GmbHMit der konjunkturellen Aufhellung steigt die Investitionsbereitschaft des Handels für Software-Komponenten. Dies zeigt die Studie „IT im Mittelstand 2011“ von RAAD Research  zu aktuellen und zukünftigen IT-Ausgaben mittelständischer Groß- und Einzelhändler. Das Marktforschungsinstitut, beauftragt vom Software-Anbieter Sage, befragte knapp 150 Finanz- und IT-Leiter der Branche. Ein Ergebnis: 82 Prozent der Unternehmen erachten die Harmonisierung ihrer IT-Landschaft als wichtig bis sehr wichtig. Hiermit ist vor allem die Ablösung von Insellösungen gemeint, um eine bessere Integration und damit Durchlässigkeit zu erreichen. 13 Prozent der Befragten planen daher innerhalb der kommenden zwei Jahre die Konsolidierung ihrer Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme. „Indem aus vielen Prozessen oder Systemen ein Standard entwickelt wird, reduzieren Unternehmen zum einen den Wartungsaufwand. Zum anderen lassen sich mit der Konsolidierung die IT-Systeme einfacher an geänderte Geschäftsprozesse anpassen“, erläutert Franz Bruckmaier, Leiter des Geschäftsbereichs Mittelstand von Sage Software. Gelingt es Unternehmen, Fachbereichsanforderungen und IT-Leistungsfähigkeit zu synchronisieren, lässt sich zudem ein deutlicher Wettbewerbsvorteil erzielen, so Bruckmaier weiter.

Kennzahlenanalyse verursacht bei Mehrheit manuellen Aufwand
Für ein agiles Marktverhalten bedarf es jedoch mehr als nur schneller Anpassbarkeit und Verabschiedung von Insellösungen. Mitarbeiter müssen schnell und effizient an die relevanten Informationen kommen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Hier zeigt sich, dass noch längst nicht alle Unternehmen ohne Aufwand die notwendigen Zahlen aus den bestehenden Software-Systemen erhalten. Über zwei Drittel der Befragten gaben an, dass die Erstellung von Reports mit mittlerer bis hoher manueller Anstrengung verbunden ist. 12 Prozent können die benötigten Informationen gar nicht aus den IT-Systemen herausfiltern. „Diese Unternehmen arbeiten nicht nur ineffizient, sondern sie haben dadurch auch ein Wissens- und Informationsdefizit“, erklärt Bruckmaier. Die Studie zeigt jedoch, dass jedes zehnte Unternehmen dieses Manko beheben und in Business-Intelligence-Werkzeuge neu investieren möchte.

31 Prozent der Händler sind ohne CRM-System
Noch stärker ist die Kaufbereitschaft bei der Dokumentenarchivierung (DMS). Jeder fünfte Befragte plant Neuinvestitionen und weitere drei Prozent wollen die aktuelle Software ablösen oder erweitern. Grund hierfür ist neben den gesetzlichen Pflichten hinsichtlich der Aufbewahrung von Dokumenten vor allem auch der Wunsch nach Effizienzgewinnen durch den Einsatz von besserer Dokumentenverarbeitung. Obwohl im Groß- und insbesondere im Einzelhandel Kundenpflege das A und O des Geschäftserfolgs ist, verfügen bisher 31 Prozent der Befragten über kein professionelles Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Sieben Prozent planen jedoch Neuinvestitionen und weitere zwei Prozent wollen die bisherige Lösung erweitern oder ersetzen.

Zur Methodik
Für die Studie „IT im Mittelstand 2011“ führte RAAD Research mittels eines standardisierten Fragebogens 146 Telefoninterviews mit Finanz- und IT-Leitern aus dem Groß- und Einzelhandel. Ein Prozent der Befragten gehörten zu einem Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitern, 43 Prozent der Unternehmen haben 100 bis 199 Angestellte, 41 Prozent beschäftigen 200 bis 499 Mitarbeiter, 13 Prozent der Befragten verfügen über 500 bis 999 Angestellte, jeweils ein Prozent der Umfrageteilnehmer haben 1.000 bis 1.999 Beschäftigte bzw. 2.000 bis 4.999 Mitarbeiter.