Kissel-Gruppe zieht in die Cloud

Bison Schweiz AGDie Unternehmensgruppe Kissel (Frey & Kissel) hat die Einführung ihres neuen Warenwirtschaftssystems weitgehend abgeschlossen. Alle IT-Anwendungen werden in die Cloud verlagert. Die Filialmitarbeiter arbeiten jetzt mit iPods, die die alten mobilen Datenerfassungsgeräte ersetzen.

Die Kissel-Gruppe modernisiert nicht nur Vertriebsnetz und Verwaltung, sondern stellt auch ihre IT für die Zukunft auf. Eine strategische Entscheidung in diesem Zusammenhang: Die Anwendungssoftware liegt nicht mehr auf eigenen Servern, sondern sie wird in die sogenannte Baden-Cloud des Anbieters Leitwerk AG verlagert. Auch das neue Warenwirtschaftssystem wird vom Start weg in der Cloud betrieben.

“Der Betrieb eines Rechenzentrums gehört nicht zu den Kernkompetenzen eines mittelständischen Handelsunternehmens”, meint Kissel-Geschäftsführer Uwe Gebhardt. Mit dem neuen Cloud-Betriebsmodell muss sich die Kissel-Gruppe nicht mehr um Themen wie Betrieb, Wartung, Sicherheit, Updates und Service kümmern. Sie greift über ein verschlüsseltes Virtual Private Network auf ein zertifiziertes Rechenzentrum von Leitwerk zu. “Im laufenden Betrieb haben wir nichts von der Umstellung gemerkt”, kommentiert Gebhardt.

Die Kissel Gruppe, die mit Edeka Südwest zusammenarbeitet, hat sich auch ein neues Warenwirtschaftssystem von Bison Maxess zugelegt. In den Einzelhandelsfilialen wurde es im Juli gestartet. Im Großhandel läuft dieser Tage die Einführung, zusammen mit einer neuen Kassenlösung von TCPOS. “Wir sind auf der Zielgerade”, freut sich Markus Hey, Leiter der Programmierung, über die erfolgreiche Umsetzung des Großprojektes.

Ein weiterer Baustein der IT-Modernisierung sind neue mobile Werkzeuge für die Mitarbeiter in den Filialen. Die bisherigen klassischen MDE-Geräte hat man durch iPods ersetzt, die mit Scannern bestückt wurden. Damit können die Mitarbeiter disponieren, Abschriften erfassen und demnächst auch Etiketten ausdrucken, um Preisreduktionen direkt am Regal umzusetzen.

Flächendeckend ausgerüstet

Auch für Inventur und die Kommunikation mit der Zentrale werden diese genutzt. Alle zehn SBK-Märkte, die sieben Nah-und-Gut-Filialen, die vier Getränke- und die zwei Cash+Carry-Märkte sind mit den iPods ausgerüstet – je nach Größe sind drei bis zehn im Einsatz. Insgesamt rund 140 iPods befinden sich auf der Verkaufsfläche. Vorher arbeitete die Gruppe mit reinen Datenerfassungsgeräten, die Informationen wurden per Modem in die Zentrale übertragen. Jetzt stehen den Beschäftigten aktuelle Informationen über Filialbestände, Abverkäufe und die letzten Bestellungen zur Verfügung. Bei Kissel wird nicht automatisch disponiert, sondern manuell. Deswegen ist die Unterstützung des Personals mit Informationen über die Verkaufshistorie besonders wichtig.

Bis Ende Februar wollen die Landauer auch mit dem E-Mail-System in die Wolke ziehen. 2016 stehen ein neues Personaleinsatzplanungssystem (PEP) und neue Software für die Finanzbuchhaltung auf der Agenda. Außerdem werden die Einzelhandelsfilialen mit TCPOS-Kassen ausgestattet.

Die Kissel Gruppe setzte 2014 brutto 160 Mio. Euro um. Nach dem Tod des Firmeninhabers Dieter Kissel vor vier Jahren war das Unternehmen in eine Stiftung überführt worden, um die Eigenständigkeit dauerhaft zu gewährleisten. Stiftungsvorstand ist Rechtsanwalt Helmut Braun.

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