Fachkräfte halten und Löhne erhöhen

Sage Software GmbHTrend-Studie: Personaler planen vorausschauend – „Plan B“ bei Konjunk-turrückgang vorhanden.

Ein Großteil der Personalentscheider in Deutschland setzt sich mit den möglichen wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Schuldenkrise in Europa auseinander. Zwar bleiben die Themen zur strategischen Fachkräftesicherung, wie Weiterbildung und Rekrutierung weiterhin am wichtigsten und 61 Prozent der Angestellten können 2012 mit Lohnerhö-hungen rechnen. Dennoch entwickeln insgesamt 43 Prozent der Personaler Szenarien zur Kostensenkung oder haben diese bereits in der Schublade, sollte sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland verschlechtern. Das sind zentrale Ergebnisse des Sage HR Trendindex Personalarbeit (www.sage.de/trendindex), der im November 2011 durch die Sage HR Solutions AG unter mehr als 550 mittelständischen Personalentscheidern erhoben wurde. Der Trendindex befragt HR-Verantwortliche bereits zum neunten Mal sowohl zur aktuellen Lage in den Personalabteilungen (Lageindex) als auch zu ihrer Einschätzung der zukünftigen Entwicklung der Personalthemen in den kommenden sechs Monaten (Trendindex).

Thema Fachkräftesicherung in den Personalabteilungen angekommen
Nachdem die Personalentscheider in den vergangenen Umfragen zum Sage HR Trendindex immer wieder erklärten, dass Personalbeschaffung, Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung in Zukunft wichtiger werden, schlägt sich dies nun erstmals deutlich bei der Beurteilung der aktuell wichtigsten Themen nieder. Vor allem das Thema „Personalentwicklung/Weiterbildungen“ klettert im Lageindex um 17 Punkte auf 33 Prozent und ist damit zweitwichtigstes Thema nach „Personalkostenplanung/-controlling“ (43 Prozent), das aktuell deutlich anzieht, da zum Jahresende ohnehin Planungszeit ist. Aber auch das Thema „Personalbeschaffung“ steigt in seiner aktuellen Bedeutung weiter leicht an und „Mitarbeiterbindung“ bewegt sich im Lageindex erstmals überhaupt in den positiven Bereich.

Mögliche Kostensenkungen ohne Entlassungen
Auf die Frage „Gibt es in Ihrem Unternehmen Szenarien zur Kostensenkung, sollte sich die Wirtschaft deutlich verschlechtern?“ gaben elf Prozent der Befragten an, bereits über einen „Plan B“ zu verfügen. 32 Prozent seien dabei, derartige Szenarien zu entwickeln. Damit plant mehr als jeder Dritte Personaler (43 Prozent) vorausschauend seine HR-Maßnahmen für das kommende Jahr. Derselbe Anteil von 43 Prozent nimmt jedoch derartige Planungen noch nicht in Angriff, 13 Prozent wissen noch nicht, ob und wie sie damit umgehen. Auf die Frage nach möglichen Maßnahmen zur Kostenreduktion im Personalbereich würde die Mehrheit der HR-Verantwortlichen vor allem den Überstundenabbau (89 Prozent), das Nichtverlängern von Befristungen (66 Prozent) und Kurzarbeit (56 Prozent) als sinnvoll erachten. Als eher riskante Maßnahmen beurteilen die Umfrageteilnehmer Entlassungen (84 Prozent), keine Übernahme von Auszubildenden (70 Prozent) sowie Kürzungen von Gehaltsbestandteilen und Sonderleistungen (77 Prozent).

Die Personalabteilungen sind sich der Tatsache bewusst, dass trotz der aktuellen Schuldenkrise in Europa und der damit möglichen schwächelnden Konjunktur langfristig Fachpersonal knapp wird. Deswegen liegen die Prioritäten nach wie vor bei der Mitarbeiterbindung und Re-krutierung. Dennoch liefert der neunte Sage HR Trendindex erste Anzeichen dafür, dass Personalentscheider Weitsicht beweisen und Szenarien zur Kostensenkung entwickeln, jedoch mehrheitlich ohne Entlassungen oder Gehaltskürzungen zu planen“, interpretiert Matthias Schneider, Vorstand der Sage HR Solutions AG, die Index-Ergebnisse.

Positive Stimmung nur leicht gebremst für 2012
Im Trendindex lässt sich erstmalig seit Anfang 2010 ein leichter Rückgang der strategischen Personalthemen erkennen, während die Personaler der Meinung sind, sich mit den Themen „Freisetzung“ (plus zehn Punkte) und „Umstrukturierung“ (plus acht Punkte) wieder stärker auseinanderzusetzen. Die höchste Bedeutung für die kommenden sechs Monate behält wie im Mai 2011 das Thema „Mitarbeiterbindung“, fällt jedoch um sieben Prozentpunkte auf 41 Prozent. Es folgen „Personalbeschaffung“ (39 Prozent) und „Personalentwicklung/Weiterbildung“ (38 Prozent), die ebenso drei bzw. acht Prozentpunkte im Vergleich zur vorausgegangenen Befragung einbüßen.

Mehrheit der Personaler erwartet Lohnerhöhungen im neuen Jahr
Die Aussichten für die Arbeitnehmer sind dennoch positiv, denn sie können im Jahr 2012 größtenteils von Lohnerhöhungen profitieren. Insgesamt rechnen 61 Prozent der Personalentscheider mit Gehaltssteigerungen in ihrem Unternehmen. Erhöhungen um mehr als 2,5 Prozent erwartet fast ein Fünftel der Befragten (17 Prozent), moderate An-hebungen bis zu 2,5 Prozent hält der Großteil der Personaler (44 Prozent) für realistisch.

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